VfR Mannheim - OFC 0:3

Hätte die Saison jetzt doch erst angefangen... Dann hätten die Zeitungen geschrieben: "Aufstiegsfavoriten siegen auswärts souverän mit 3:0". Karlsruhe in Elversberg, und die Kickers beim VfR Mannheim im geliebten Storchenstadion. Aber leider, leider sind schon ein paar Spieltage vergangen, die Vorrunde ist längst vorbei, die Rückrunde schon drei Spiele alt, und die beiden "Aufstiegsfavoriten" trennen einige Plätze. Der KSC mit einem Bein wieder in der DSF-Liga, die Kickers zumindest mit dem großen Zeh wieder in der Wald- und Wiesenliga.

Trotzdem: Was manch einer während der wieder viel zu langen Winterpause nicht einmal zu hoffen wagte, wurde nach neunzig Minuten zu einem real-existierenden Erlebnis. Gut gespielt, gewonnen, kein Gegentor. Wenn selbst die dauerhaft pessimistischen ERWINs (leider haben sie stets recht behalten) nicht der Aussage widersprechen, daß man mit der Art und Weise, wie der 3:0-Sieg zustande kam, zufrieden sein kann, dann zeigt allein dies schon, wie gut die Partie von seiten des OFC gewesen sein muß.

Gibt es nun neue Hoffnung, im nächsten Jahr doch nicht gegen Bad Vilbel & Co. spielen zu müssen? Eigentlich ja, denn wenn Spieler wie Würll und Becker auf einmal sogar das Tor treffen (und das auf die denkbar einfachste Weise: vor dem Tor mal nicht versuchen, den Gegner auszuspielen, sondern einfach schießen), dann hat die Winterpause etwas gebracht. Und wie sich unser B-Team-Matze beim 3:0 gefreut hat... Wahrscheinlich mußte erst Ramon Berndroth Trainer werden, damit endlich der Knoten bei ihm platzte.

Am meisten Spaß hat den Fans aber jemand bereitet, den viele der etwa 1200-1500 Kickersnasen (noch) nicht kannten: Dario Fossi, letztes Jahr noch A1, in der Hinrunde Stammspieler bei der Zweiten - und jetzt hoffnungsvolles Talent im Dienste der Ersten. Zusammen mit Binz als Libero und Dolzer als zweitem Manndecker sorgten die drei dafür, daß hinten gegen die zu keinem Zeitpunkt überzeugenden Mannheimer nix anbrannte. Wann mußte Thier im Tor eigentlich den ersten Ball abwehren?

Zwischen Abwehr und Sturm spielte ein Mittelfeld, in dem man niemanden finden konnte, den man als Spielmacher bezeichnen könnte. Aber wohl gerade deswegen spielten die Fünf (Dama, Köpper, Dworschak, Maier, Schindler) mit einem kämpferischen Einsatz, den man sich sooo oft in der Vorrunde gewünscht hatte. Wer vermißt denn da noch Stefan Simon...?

Wenn man bedenkt, daß mit Brendel, Barletta und Mager noch drei Neuzugänge auf ihre Chance warten, dann kann man vielleicht zum ersten Mal in dieser Saison den Zweckoptimismus ablegen und durch die substantielle Hoffnung auf eine Wende ersetzen.

Hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich...