OFC Elversberg

OFC - SV Elversberg 0:0


Morgens beim Frühstück konnte man der Offenbach-Post die gute Nachricht entnehmen: Binz hat seine Bauchmuskelzerrung auskuriert und stand für das Spiel gegen den SV Elversberg zur Verfügung. Warum allerdings diese Meldung mit einem Photo von einem der beiden Zweitliga-Spiele gegen den FC St. Pauli versehen wurde, wird wohl das Geheimnis des Redakteurs bleiben; gibt's denn keine neueren Bilder des Kickers-Libero?

So konnte also die bereits als "Schalke-Elf" in der OP bezeichete Mannschaft ihr Glück versuchen. Zwar ist das Gerede von einem Angstgegner nach nur zwei Niederlagen (selbst wenn es sehr unglückliche waren) etwas übertrieben, aber zumindest einen Angstgegenspieler gab es: Ottiji, der in Spielen gegen die Kickers immer für eine schlechte Überraschung, sprich Gegentor, gut war. Ist ja auch kein Wunder, so krumm wie der rumläuft, ist es eine Zumutung für jeden Abwehrspieler, wie soll man da auch nur erahnen können, in welche Richtung er als nächstes läuft?

Das Spiel begann trotz hochsommerlicher Temperaturen recht flott, der Gast aus dem Saarland versteckte sich nicht, und insbesondere der neben besagtem Ottiji im Sturm spielende Ex-Homburger Nuhic kam zu einigen schönen Torraumszenen. Höhepunkt war (wieder einmal) ein Lattentreffer aus gut und gern 20 Metern, der aber, so ist man's ja schon gewohnt, nicht ins Tor ging. Wenn am Saisonende die Torgehäuse total ausgebeult sind, dann weiß man wenigstens, warum. Aktueller Zwischenstand: 3:2 für das Tor vor der Stahlrohrtribüne.

Auch die Kickers trauten sich in des Gegners Strafraum, allerdings mit nicht ganz so zwingenden Chancen wie Elversberg; die beste hatte Becker, als er die Riesenmöglichkeit vergab, vor dem Torwart stehend zum 1:0 einzuschieben. Aber solange er von Spiel zu Spiel immer besser wird in seiner Rolle als Vorbereiter von Toren oder zumindest gefährlichen Situationen, ist es fast egal, ob er nominell im Sturm oder im Mittelfeld spielt. Hervorzuheben an diesem Tage war noch Neuzugang Alderigi, der in seinem bisher besten Spiel einige Male zeigte, über welch großes Spielverständnis er verfügt.

Torlos ging es in die Pause, wobei ein 1:1 verdient und ein 1:3 möglich gewesen wäre. Nach Wiederanpfiff allerdings wurde das Stadion und alle, die in ihm saßen oder standen, Opfer der Schwüle, beiden Mannschaften ging die Luft aus, und den Fans stand der Sinn eher nach Freibad oder Biergarten, so daß sich manch einer einen Freitagabend-Termin für dieses Spiel gewünscht hätte. Aber die Zeiten der Oberliga, als die Kickers fast immer unter Flutlicht spielen durften, sind vorbei. Natürlich will niemand Elversberg gegen Walluf eintauschen, aber wer, so fragt man sich, ist für diese Entwicklung eigentlich verantwortlich? Verband, Fernsehen, Vereinsführung...?

Auch die Herausnahme von Ottiji brachte nur kurzfristig Stimmung bei den vielleicht 7500 Zuschauern (und damit sogar etwas weniger als beim letzten Heimspiel gegen Stuttgart - freitags übrigens), die beste Szene auf Seiten der Kickers hatte Barletta, der mit einem mutigen Fernschuß den Pfosten traf und wenigstens in der Aluminiumwertung ausglich. Elversberg war mit dem Unentschieden zufrieden, und der ein oder andere Kickersfan schloß sich dem eine Viertelstunde vor Ende an: Zu gut ist noch die 89. Minute des letzten Spiels in Erinnerung, und bevor die Gäste bei einem Ausflug in die Offenbacher Hälfte noch zu einem Erfolg kommen, war man mit dem Erreichten lieber zufrieden. In den letzten Minuten versuchte der Kickers-Anhang einen letzten Versuch, die Stimmung zu retten, aber irgendwie war an diesem Samstagnachmittag kein Blumentopf zu gewinnen. Und so endete das Spiel torlos unentschieden.

Nach Spielende gab's einige Pfiffe, aber die ernstzunehmen, lohnt der Mühe nicht. Die Kickers haben 8 von 12 Punkten erreicht, und das ist mehr, als man vor Rundenbeginn erhofft hatte. Die Rückkehr in die DSF-Liga kann auch noch ein Jahr auf sich warten lassen...



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