OFC - SC Borussia Fulda 2:0Nach dem Hessenpokal vor zwei Wochen (2:0 gegen KSV Klein-Karben) stand nun endlich wieder Ligafußball auf dem Programm. Bereits mittags fing man an - ob nun man wollte oder nicht - sich mit dem Spiel gegen den Tabellenletzten aus Fulda zu beschäftigen: Es begann zu schneien, und es schien eigentlich nur eine Frage der Zeit zu sein, bis man erfahren würde, daß der plötzliche Winterbruch zur Absage des Spiels geführt hat. Nix dergleichen geschah, vielmehr schwand der Schnee so schnell, wie er gekommen war - außer im Stadion. Der grüne Rasen war eher weiß, nur die Kreidelinien sowie die Strafräume waren vom Schnee befreit. Litt man bereits im Hinspiel unter den äußeren Bedingungen und dem dargebotenen Sommerfußball, so war heute das andere Extrem zu erleben: Winterfußball, bei dem selbst die längste Flanke zu kurz geriet, sobald der Ball nur einmal den Boden berührte. War da an guten Fußball zu denken, gerade von den Kickers, die natürlich zuhause unter einem ganz anderen Druck standen als das Schlußlicht aus Osthessen? Aber die Erwartungshaltung war ohnehin nicht ein hoher Sieg, sondern eher ein knappes 1:0 mit dem entscheidenden Tor in der letzten Viertelstunde. Die Kickers begannen engagiert, ohne allerdings zu vielversprechenden Chancen zu kommen. Doch als nach etwa zwanzig Minuten ein Freistoß in der Fuldaer Mauer landete, erkannte der Unparteiische auf Handspiel im Strafraum - Elfmeter für den OFC. Durchaus glücklich, manch anderer Schiedsrichter hätte da nicht gepfiffen. Würll trat an, der Torwart erriet die Ecke, doch es half nichts, 1:0 für die Kickers. Fortan konnte man beruhigter sein, doch wie so oft war auch diesmal jedem klar: Das zweite Tor mußte her. Obwohl sich bis zur Pause nicht mehr viel ergab, waren die etwa 6000 Zuschauer gnädig; es gab keine Pfiffe, man hatte wohl Mitleid mit den auf diesem Platz spielenden Akteuren. Daß es stimmungsmäßig nach der Pause besser wurde, könnte durchaus daran gelegen haben, daß nach langem wieder "echtes" Bier ausgeschenkt wurde - vielleicht half's ja dem ein oder anderen, etwas mehr Emotionen zu zeigen. Zumindest waren die Unaussprechbaren Thema wie schon lange nicht mehr, und selbst der in diesen Belangen sonst eher zurückhaltende ERWIN titelte: "Kämpft für's Derby!" Aber bis dahin ist's noch ein weiter Weg... Auch in der zweiten Halbzeit spielte Fulda ordentlich mit, und irgendwie wirkte es glaubhaft, daß diese Mannschaft in Wehen und Trier jeweils einen Punkt geholt hatte. Wie bereits gesagt, das zweite Tor mußte her... Fulda hatte mehr Ecken als der OFC (wenigstens schien es so), und eine Viertelstunde vor Ende wäre es um ein Haar so weit gewesen. Doch Thier wehrte mit einer Glanzparade den Ball ab und zeigte damit, wie wertvoll er mittlerweile für die Kickers geworden ist. Kurz darauf die Entscheidung, diesmal vor dem richtigen Tor: Würll läßt sich von keinem der um ihn herumstehenden Gegenspieler beirren, überwindet auch noch den Gästetorwart und erzielt wie ein lange Zeit vermißter Torjäger das 2:0. Doch nicht Würll war bester Spieler auf Seiten des OFC, es war der junge Dexter Langen, der ein ums andere Mal auf der linken Seite sich den Mut nahm, mit dem Ball loszumarschieren, um dann nur durch ein Foulspiel gestoppt werden zu können. Bemerkenswert, da kann man nur wünschen, daß solche Spieler dem Verein erhalten bleiben - vor allem auch dann, wenn wirklich der Aufstieg in die DSF-Liga gelingen sollte und man zweifeln müßte, ob sie dieser Klasse gewachsen sind. Aber lieber mit Langen, Fossi, Schulz & Co wieder absteigen, als jemals wieder mit Gaißmayer versuchen, die Zweite Liga zu halten. Hauptsache, die zwei entscheidenden Spiele werden gewonnen - und damit auf in die restlichen 13 Partien: Kämpft für's Derby! |