FCK Alaves

FCK - CD Alavés 1:4


Das Rückspiel im Halbfinale des UEFA-Pokals zwischen dem FC Kaiserslautern und CD Alavés aus Spanien war für einen zur Nachdenklichkeit neigenden Menschen ein aufschlußreiches Ereignis.

Die sportliche Ausgangslage war alles andere als gut, fast schon hoffnungslos. Nach der 1:5-Niederlage im Hinspiel mußten mindestens vier Tore her, um noch den Sprung ins Finale zu schaffen. Zwar ging der FCK bereits nach wenigen Minuten in Führung, jedoch erzielte Alavés noch in der ersten Hälfte den Ausgleich, und spätestens als es mit diesem Ergebnis in die Pause ging, dürfte auch dem letzten klar gewesen sein, daß da an diesem Tag nix mehr zu machen war.

So weit, so gut. Aber was mußte man in der zweiten Halbzeit beobachten? Es setzte eine Massenflucht ein, die mit jedem Gegentreffer der Spanier stärker und stärker wurde, lediglich der K'lautrer Fanblock tat das, was man in solch einer Situation erwartet: Er feierte die Mannschaft und sich selbst und anerkannte damit, daß ein Provinzclub wie Kaiserslautern es geschafft hat, bis in das Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs zu kommen. Tausende von Sesselfurzern hingegen verschwendeten offensichtlich nicht den geringsten Gedanken daran, bis zum Schlußpfiff im Stadion zu bleiben, um so der Mannschaft Anerkennung und Dank auszusprechen für das, was sie erreicht hat. Solche Zuschauer sind der Tod des Fußballs! Jawohl.

Dieses harte Urteil läßt sich auch begründen. Man stelle sich nur einmal vor, jeder verließe das Stadion vorzeitig. Was würde in den Köpfen der Spieler vorgehen, die, obwohl sie alles versucht haben, feststellen müssen, daß sich im Falle einer Niederlage keiner mehr für sie interessiert? Was hat es mit der so oft beschworenen Verbundenheit von Fans und Mannschaft auf sich? Etwa nur ein Mythos aus längst vergangenen Zeiten, oder, noch schlimmer, gar geschickt inszenierte Medienpropaganda? Volksverdummung?

Selten wurde einem so bewußt, welche Verantwortung jeder einzelne Fan, jeder einzelne Zuschauer durch sein Verhalten hat. Sollten also aus dem Erlebten Konsequenzen gezogen werden? Wenn ja, welche? Offensiv die Frühgeher der Lächerlichkeit preisgeben? Nur noch Auswärtsspiele besuchen? Zur Zweiten Mannschaft wechseln? Die nächsten Wochen und Monate werden's zeigen...

Photos: Fritz-Walter-Stadion


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