VfR Mannheim OFC

VfR Mannheim - OFC 0:0


Die schlechte Nachricht kam einen Tag vorher: Binz fällt für das Spiel der Kickers beim VfR Mannheim aus. Ach herrje, dabei war die Mannschaft doch so gut eingespielt... Zum Glück wurde die Alternative (Fossi als Libero) bereits während der Woche beim mit 2:1 gewonnenen Trainingsspiel gegen den Landesligisten Germania Ober-Roden ausprobiert. So konnten wenigstens die zehn anderen Positionen unverändert bleiben.

Im Mannheimer Storchenstadion gab's vor Spielbeginn erst einmal einen netten kleinen Regenfall, der all diejenigen bestrafte, die meinten, es wäre immer noch Sommer. In der Folge durfte ein Teil der Kickersfans (nämlich diejenigen, die es wollten) unter das schützende Dach der Haupttribüne umziehen - der größere Teil der etwa 2500 Offenbacher (OP: 2000) zog es jedoch vor, auf der gewohnten Seite des Stadions zu bleiben.

Auf dem rutschig gewordenen Rasen konnte sich naturgemäß kein technisch gutes Spiel entwickeln. Man sah aber auch bald, daß dies nicht unbedingt im Interesse der Kickers lag: Sie begannen defensiv, ließen den Gegner kommen und hofften auf Konter. Wer will's ihnen verdenken? Schließlich muß man ja nicht mit drei Siegen in die Saison starten. Kritik wäre schon deswegen fehl am Platze, weil die Taktik aufging, die Abwehr sicher gegen die nicht sonderlich einfallsreich agierenden Mannheimer stand, und man gelegentlich selbst zu Angriffen kam. Und wenn dem zum ersten Mal in der Regionalliga Libero spielenden Fossi ein Fehler unterlief, dann waren da immer noch die Manndecker Meyer und Zitouni, um die Situation zu bereinigen.

Nach der Pause taten die in Rot-Weiß, aber mit schwarzen(!) Hosen spielenden Kickers etwas mehr für die Offensive, ohne daß es allerdings zu größeren Torchancen kam. Dennoch lebte das Spiel von der Spannung, langweilig wurde wohl keinem, zumal beide Seiten kämpferisch ihr Bestes gaben; keiner wollte dem Gegner etwas schenken.

Bemerkenswerter war eher ein anderer Aspekt, den man getrost mit Glück bezeichnen kann. Dieses lange vermißte Gut ist nach zweijähriger Abwesenheit wieder zu den Kickers zurückgekehrt: Zuletzt die Lattendoppeltreffer in den Spielen gegen Schalke und Stuttgart, heute die nicht gegebene Rote Karte für Meyer nach einer Notbremse (clever war's trotzdem: Eine halbe Sekunde später wäre es sicher Rot gewesen) sowie kurz vor Ende des Spiels ein echter Curko: Torwart Thier läßt einen schon sicher geglaubten Ball fallen, der dann in Richtung Tor kullert. Aber das ist eben das Glück anno 2001: Statt rechts rollt er links am Torpfosten vorbei, Gott sei Dank.

So blieb's beim 0:0 im "Spitzenspiel" des dritten Spieltags. Enttäuschung? Nee, wieso denn, die, die während des Spiels über manche mißlungene Aktion schimpften, machen das wohl immer - ist wohl eher ein Reflex oder Ritual, einem Kleinkind nicht unähnlich, das statt vier nur drei Kugeln Eis bekommt. Vielleicht wäre ein 3:3 schöner und spannender gewesen als dieses "Arbeitsunentschieden" (Zitat OFC-Fan), aber gab's da nach der letzten Saison nicht den Wunsch, es möge dieses Jahr mal etwas ruhiger zugehen? Hauptsache, in den Heimspielen klappt's wieder...

Photos: Rhein-Neckar-Stadion


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