SSV Jahn Regensburg - OFC 2:0Erneut stand Trainer Berndroth vor der Aufgabe, die Anfangself der Kickers umzustellen: Für den verletzten Becht galt es, auf der rechten Seite Ersatz zu finden. Anders als von der OP erwartet (Tonello im Sturm, dafür Schindler auf rechts), lief im Regensburger Jahnstadion Incesu auf. Obwohl es an dieses Stadion jede Menge gute Erinnerungen gibt (vier, um genau zu sein), fanden nur sehr wenige Kickers-Anhänger den Weg in die Oberpfalz. Bestensfalls 300 Fans wollten sehen, wie es nach dem furiosen Heimspielsieg gegen Siegen mit dem OFC weitergeht. Irgendwie dauerte es nach Anpfiff lange, bis man sich des Spiels annahm; wenig war zu sehen von den Kickers, noch weniger zu hören von ihren Anhängern. Als nach einer halben Stunde die Serie von sechs Partien ohne Gegentor endete, konnte man wenigstens diesen blöden Gedanken beiseite schieben, daß - im Gegensatz zu sonst - ein 0:0 besser wäre als ein 3:3. Was soll denn auch diese Serie? Irgendwann mußte ja mal ein Treffer fallen, und daß es gleich ein durch mehrere individuelle Fehler begünstigter war, dürfte eigentlich kein Anlaß zur Kritik sein. Eigentlich. Als es mit diesem Zwischenstand in die Pause ging, waren die Meinungen eher diffus. Manch einer sprach von einem katastrophalen Spiel, andere meinten, eine bessere Leistung als in Fulda gesehen zu haben, und setzten (wieder einmal) ihre Hoffnungen auf die zweiten 45 Minuten, wiederum andere, die während der ersten Hälfte nur am Bierstand herumlungerten, gaben Anlaß zur Frage, warum sie eigentlich den weiten Weg auf sich genommen haben. Irgendwie ein verkorkster Tag. Daran sollte sich auch nach Wiederanpfiff nichts Grundlegendes ändern. Bald stand es 0:2, wieder ein Fehler in der Abwehr, aber eigentlich immer noch kein Grund, alles schwarz zu sehen. Eigentlich. Die Kickers bemühten sich noch eine Weile lang, etwas gegen die drohende Niederlage zu unternehmen, aber es gibt wohl Tage, an denen alles schief läuft. Spätestens klar wurde dies in der 70. Minute, als bei einem Gerangel ein Regensburger zu Boden ging und der Linienrichter panikartig mit erhobener Fahne aufs Spielfeld rannte, so, als ob es gelte, erste Hilfe zu leisten oder Mord und Totschlag zu verhindern. Die Frage "Haste was gesehe?" konnte keiner beantworten, klar war nur, daß es für einen Kickersspieler Rot geben wird, und wenn man das Verhalten des Linienrichters als Maßstab für die zu erwartende Strafe nimmt, dürfte sie nicht unter acht Wochen lauten. Alle Proteste der Spieler halfen nix, und so traf es leider den in den letzten Spielen immer besser gewordenen Barletta. Was tun? Warten auf die Fernsehbilder... Wäre das Spiel nicht sowieso schon zu einem früheren Zeitpunkt entschieden gewesen, käme man bei der Nachbetrachtung nicht umhin, eine gewisse Mitschuld dem Schiedsrichter zu geben, der zwar nicht spielentscheidend schlecht, aber auf jeden Fall sehr eindeutig gegen die Kickers pfiff. Immerhin schaffte er es, in den letzten Minuten auch zwei Regensburger mit Gelb zu verwarnen. An der Niederlage gibt es nichts zu beschönigen, aber egal - die Kickers haben im achten Spiel zum ersten Mal verloren, wer hätte das vor Saisonbeginn gedacht? Oder um es mit den Worten von Monty Pythons Brian zu sagen: Always look at the bright side of life... |