Tag 11

Die Überraschung: Tallinn

Der gewonnene Tag: Statt also unterwegs nach Spanien zu sein, ging es zusammen mit geschätzten fünfzig Banditos-Rockern auf einer Tallink-Fähre in zweieinhalb Stunden nach Estland, genauer gesagt in seine Hauptstadt Tallinn (für Ewiggestrige: Reval). Kurz im Reiseführer Finnland erwähnt, war etwas von einer schönen Altstadt zu lesen. Na ja, vielleicht wie Heidelberg. Oder wie Porvoo. Aber dann die Überraschung: Eine von einer fast drei Kilometer langen Mauer eingegrenzte Altstadt, in der das Mittelalter noch lebt, in die nichts Modernes sich hineindrängen konnte und der anscheinend auch Jahrzehnte des Sowjetsozialismus nichts anhaben konnten - und falls doch, so haben es die Menschen geschafft, ihre Stadt herauszuputzen. Wer bei Weltkulturerbe immer nur an die Dresdender Waldschlößchenbrücke denkt, der hat Tallinn noch nicht gesehen.

Wann hatte man jemals freiwillig vier Kirchen an einem Tag besucht? Die orthodoxe Aleksander Nevski katedraal (für die russischsprachige Minderheit), die Toomkirik (Domkirche, die in ihrer Erinnerung an den Untergang der Estonia zutiefst bewegte), die Püha Vaimu kirik (Heiliggeistkirche) sowie die Oleviste kirik (St. Olaikirche, von deren Turm sich dem Betrachter ein wunderbarer Blick auf die Altstadt erschließt). Dazu der Rathausplatz, die Dicke Margarete und Olde Hansa. Vieles könnte, ja müßte noch geschrieben werden, aber um's einfach zu machen: Tallinn (und mit ihm Estland) ist eine eigene Reise samt ausführlichem Urlaubsbericht wert.


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