Oper: Tagebuch 2011


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 TheaterstückK: Komponist
R: Regisseur
D: Dirigent
T Titelpartie
TheaterNoteKommentar
Januar Turandot K: Giacomo Puccini
R: Regula Gerber
D: Dan Ettinger
T: Galina Shesterneva
Nationaltheater Mannheim 9 Die bisher wohl im positiven Sinne lauteste Oper, die sicherlich chorgewaltigste Inszenierung und definitiv die erste mit einem nackten Darsteller. Begeisternd. Da verzeiht man sogar den tatterigen Kaiser samt Schlafanzug und Sonnenbrille.
Februar Nabucco K: Giuseppe Verdi
R: Andreas Baesler
D: Guillermo García Calvo
T: Michele Kalmandi
Aalto-Theater, Essen 8.5 Schon interessant, mit wem man einzelne Figuren assoziierte: Abigaille mit dem zwanzig Jahre lang verbotenen sowjetischen Film Die Kommissarin, Ismaele glich Willy Loman aus Arthur Millers Tod eines Handlungsreisenden, und bei König Nabucco und seinem Wahn mußte man unweigerlich an Dr. Caligari denken.
Tristan und Isolde K: Richard Wagner
R: Karsten Wiegand
D: Stefan Solyom
T: Franco Farina, Marion Ammann
Nationaltheater Weimar 9 Isolde voller Wut, Verzweiflung und (Selbst-)Haß, die im Unterbewußtsein zunächst an eine ganz andere Form der Liebe denkt, und Tristan, der als im Tod Gezeugter und Geborener zielstrebig versucht, zu diesem Ur- und Endzustand zurückzukehren. Danke, daß ich zum zweiten Mal im ersten Akt des Tristan Tränen vergießen durfte! Und falls ich eines Tages doch sterben sollte, weiß ich schon einmal, wie der Tod aussieht. Schließlich: Daß der zweite Akt für mich ein emotionales Loch darstellt - daran muß ich mich wohl gewöhnen... Oder etwa doch nicht?
April Lohengrin K: Richard Wagner
R: Tilman Knabe
D: Dan Ettinger
T: István Kovácsházi
Nationaltheater Mannheim 5 So leicht lasse ich mir dann doch unsere parlamentarische Demokratie nicht schlechtreden, als daß sie mit Tymoschenko als Elsa verglichen und am Ende in einer Militärdiktatur enden müsse. Im ersten Aufzug bereits nach zehn Minuten nervig, im zweiten bestenfalls erträglich, am Ende albern, absurd und totgelaufen - dazu eine übergestülpte Neuerfindung der Geschichte, die einer Vergewaltigung gleichkam und es nicht wert war, verstanden zu werden.


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